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Igor Stravinsky – Le Sacre du Printemps (1976/2023)

Was hören wir, wenn wir analog hören?

Man muss kein Sound-Fetischist sein, um rein analoge Vinylproduktionen schätzen zu können. Beim Vinylrausch war eines der initialen Erlebnisse das legendäre Album der schwedischen Band Hooffoot, dass wir beim dritten Vinylrausch gehört haben. Es ist rein analog produziert und von den Masterbändern ohne digitale Zwischenträger zum Schneiden der Matrizen verwendet worden. Die dadurch erreichte Dynamik und Durchsichtigkeit des Sounds hat das Album zu unserer Referenz gemacht.

Vielleicht müssen wir das jetzt ändern! Denn die Deutsche Grammophon hat eine Serie aufgelegt, die The Original Source heißt und die analoge Quelle noch ernster nimmt: Hier werden Original 4-Spur-Bänder aus den Siebzigerjahren direkt für das Schneiden der Vinylmatrizen verwendet. Es gibt keinerlei Zwischenschritte – der Effekt ist erstaunlich!

Gerade erschienen ist Le Sacre du Printemps von Igor Stravinski in einer Aufnahme des London Symphony Orchestra unter Leitung von Claudio Abbado. Was 1975 als 4-Spur Quadro-Mix aufgenommen wurde, schallt einem jetzt in ungeheurer Brillanz, packender Dynamik und wirklich mittreissender Klarheit entgegen. Man mag es kaum glauben, dass man hier eine fast fünfzig Jahre alte Aufnahme hört. Das Vinyl selbst bleibt komplett stumm, es gibt keinerlei Nebengeräusch, nur ohrenöffnend gute Musik in buchstäblich erschütternder Qualität.

1976 ist diese Aufnahme zum ersten Mal auf Vinyl gepresst worden, damals von einem 2-Spur Downmix in der zweiten Generation überspielt. Nun also direkt vom Original – ein Erlebnis.

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Eine hervorragende Idee.
    Die klangliche Explosion, anders kann man es nicht bezeichnen, kann ich aus eigenem Erleben bestätigen.
    Allerdings ist es mit Strawinsky so eine Sache. Le Sacre du Printemps muss man mögen.
    Mich begeistert aus der Serie besonders Carlos Kleiber mit Beethovens Symphonie Nr. 7.
    Ein Erlebnis!
    Gruß Andreas

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