‘Paranoid‘ war unser Album des Monats im März. Die Energie dieser jungen Band ist noch immer beeindruckend und wurde in der von uns gehörten Mischung von 2012 fantastisch eingefangen. Ein Riff ist schöner als das andere, ein kraftvoller Break überraschender als der nächste. Wenn diese Platte die Geburt des Heavy Metal markiert, dann hat das neue Genre mit seinem Höhepunkt begonnen.
Es ist wirklich beeindruckend, wie Tony Iommi ein geniales Riff nach dem anderen anschlägt, wie geschlossen die Band Pausen setzen und nach vorne preschen kann. Das Schlagzeug von Bill Ward setzt die Zäsuren, sein Tabla-Spiel treibt den ‘Planet Caravan‘ voran. Schlagzeug, Bass und Gitarre – mehr braucht es nicht. Wenn dazu noch die markante Stimme von Ozzy Osbourne kommt, die Spielfreude und Disziplin einer in langen Jams gestählten Band und Texte, die sich deutlich gegen Krieg, Atomenergie und die psychischen Folgen des Militärdienstes wenden, dann ist das ein passender Soundtrack zu der bedrückenden Gegenwart einer realen Katastrophe.
Begonnen haben wir den Abend mit einem gewichtigen Vorläufer: ‘In-A-Gadda-da-Vida‘ gab mit tief gestimmten Instrumenten, verfremdeter Gesangsstimme und einem beeindruckenden Drumsolo die Stimmung und das Tempo vor. In diesem oft gehörte Stück Psychedelic Rock haben wir hinter der Orgel den Sound von Black Sabbath anklingen hören.
Eine Überraschung für viele Zuhörer war der charakterstarke Singer-Songwriter Jonathan Huelten, der aus dem schwarzen Kult einen aktuellen, gleichzeitig luftigen und düsteren, auf jeden Fall aber packenden Sound entwickelt hat. Tolle Songs, die das Genre auch nach fünfzig Jahren weiter mit Leben füllen.
Wir haben diesen Vinylrausch dazu genutzt, um an Bernd Radowitz zu erinnern. Der begeisterte Vinylrausch-Besucher und Magazin-Leser hat viele Jahre lang das Portal rockinberlin.de aufgebaut un gepflegt. Er ist nach langer Krankheit vor einem Jahr verstorben.
Beim Vinylrausch #44 sind von den Besuchern 100,- Euro gesammelt worden, mit denen wir Musiker in der Ukraine unterstützen wollen. Ich habe unsere Sammlung an das Bundesjugendorchester überwiesen. Informationen zu deren
Aktion gibt es hier. Herzlichen Dank an alle Unterstützer!
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