Ein Album voller Hoffnung und Zweifel, mit bewegenden Texten und betörenden Melodien: "Forget your troubles and dance."
Sonic Youth – Goo (1990)
Seite A
Dirty Boots 5:24
Tunic (Song For Karen) 6:17
Mary-Christ 3:08
Kool Thing 4:04
Mote 7:36
Seite B
My Friend Goo 2:18
Disappearer 5:08
Mildred Pierce 2:12
Cinderella’s Big Score 5:50
Scooter And Jinx 1:00
Titanium Exposé 6:26
Zwischen Punk, New Wave und Grunge haben die wirklich radikalen Geister Krach, Monotonie und verzerrte Gitarren als Botschaft entdeckt. Thurston Moore und Lee Ranaldo, die beiden wegweisenden Gitarristen bei Sonic Youth, haben aus diesen Vorlieben mitreissende, überraschende und teilweise auch verstörende Popmusik entwickelt.
Über das Orchester von Glen Branca, in dem beide Gitarristen mitgespielt haben, waren sie dem Einfluss der New Yorker Minimalisten unmittelbar ausgesetzt. Man hört das nicht nur auf ihrem hochbewerteten Album ‘Daydream Nation‘, sondern auch auf dem eher songorientieren Album ‘Goo‘ von 1990. Hier ist alles zu finden, was die Band ausmacht: sanfte Melodien, knarzende Gitarren, kakofonische Ausbrüche, Taktwechsel und endlose Rhythmusloops. Es gibt kein Entrinnen: Diese Musik zieht einen mit unerbittlicher Intensität in eine Soundwelt, die genauso viel Spaß an langen rhythmischen Flächen wie an elektronischen Zäsuren und überraschenden Störgeräuschen hat.
Noch kann das Cover von ‘Goo’ in der Ausstellung Broken Music Vol.2 im Hamburger Bahnhof in Berlin angeschaut werden – zusammen mit einigen Zeichnungen des Punk-Grafikers Raymond Pettibon, der das Cover nach einem Polizeifoto geschaffen hat.
Im Anschluss an den minimalen Vinylrausch #54 nehmen wir mit ‘Goo’ die Spur der Einflüsse minimaler Musik in den Neunzigern wieder auf. Zu hören beim Vinylrausch #55.
2. Sonic Youth – Goo (1990)
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare