Kuhn Fu – Chain The Snake (2019)

Seite A
Marco Messy Millionaire 4.46
Gargamel 6.48
Sonic Manah 5.26
Oswaldo’s Waltz 4.30

Seite B
Gustav Grinch 6.13
Traktus 10.25
Wolf’s Muckenkogel 4.30

Laut und leise, zart und kraftvoll, Jazz und Punk, Chaos und Stringenz – Kuhn Fu nehmen uns mit in wilde Gewässer. Die musikalische Mischung speist sich aus scheinbar unvereinbaren Genres, die von Bandleader und Komponisten Christian Kühn in einer zusammenhängenden musikalischen Erzählung miteinander versöhnt werden.

Minutenlang schleicht sich ein sanfter Stechschritt heran, von einer grollenden Bassdrum angetrieben. Verführerisch leicht legen sich die zarten Töne von Gitarre und Bassklarinette über diesen einnehmenden Loop. Zu sicher darf man sich bei dieser Musik allerdings nicht sein, sie kann unmittelbar in ihr Gegenteil umschlagen. Dann werden aus den zarten Bässen schnell mächtig metallene Riffs, die sich in kurzen Punkbreaks Luft machen. Aber auch wenn es mal heftiger wird, ist Rettung nah: Die zarten Töne gehen nicht unter, sie segeln tapfer weiter auf den metallharten Gitarrenriffs.

Die Kritik hatte große Schwierigkeiten, diese Art Musik zu beschreiben: von ‘K&K-Klamauk‘, ‘Avantgard-Speed-Jazz‘ zwischen ‘Cabaret und Schizophrenie‘ war die Rede, oder von ‘unterhaltsamem Chaos‘. Das könnte man ergänzen und diese Mischung aus Jazz, Swing, Punk und progressivem Rock als Jazz-Rock in einer Art Kurt-Weil-Stil beschreiben.

Für Freunde der progressiven Rockmusik, die meinen, hier beim Vinylrausch in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen zu sein, ist dieses Album ein Muss!