Vor einigen Jahren hat mir Frank Wonneberg mal eine Geschichte erzählt, an die ich bei diesem Rausch denken musste: Während seines lauten Abhörens von 200 Motels riss sein Vater plötzlich die Tür auf und rief den orchestralen Späßen von Frank Zappa seine Zweifel entgegen: „Was für ein Aufwand – und wofür?“
So ähnlich ist es mir nun auf dem letzten Vinylrausch XIV ergangen: all die orchestrale Power hat bei mir nicht gezündet und ließ mich kalt, trotz der technisch tadellosen Beschallung durch die immer besser klingenden Anlage. Besonders bei dem ersten Album von den Moody Blues hörte man, das hier noch zaghaft Neuland betreten wurde und die Band scheinbar der symphonischen Verquickung von Rock und klassischer Orchestrierung selbst nicht so recht traute – jedenfalls wechseln sich auf der Platte die rockigen und die symphonischen Musikteile immer schön ab.
Bei Procol Harum ging es mir leider nicht viel besser: hier es war vor allem die für mich arg exaltiert klingende Stimme von Gary Brooker, die mir den Zugang auch heute noch schwer macht. Ich war also noch nie ein großer Fan dieser Art Musik und will es darum diesmal bei diesem kurzen Rückblick belassen – in der Hoffnung, das der eine oder andere Besucher, von denen sich einige recht begeistert geäußert haben, hier vielleicht noch einen etwas euphorischeren Kommentar zu diesem Abend abgeben kann.
Trotzdem war es natürlich ein schöner Abend – denn wie der oben schon angesprochene Frank Zappa ja zu Recht bemerkt hat: Music is the best!
Ein kleines, aber sehr begeistertes Publikum hat bei diesem, spirituelle Heilung versprechenden Vinylrausch #45 die musikalische Medizin vollständig eingenommen und ohne Nebenwirkungen gut vertragen!
1997
Spiritualized – Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space
Beim schwarzen Vinylrausch #44 haben wir den 'War Pigs' ins Auge geschaut und uns kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs an der Teufelsaustreibung versucht.
1968
Iron Butterfly – In-A-Gadda-Da-Vida
In-A-Gadda-Da-Vida hat beim VR #44 die psychedelische Grundlagen für die Geburt des Heavy Metal gelegt.
1970
Black Sabbath – Paranoid
‘Paranoid‘ hat Heavy Metal begründet und Position gegen den Krieg bezogen, beim schwarzen VR #44
Es sollte beim grauen Rausch um progressive Popmusik gehen und diese scheint dann interessant zu werden, wenn die Texte mit viel englischem Humor angereichert sind.
The Original Soundtrack unserer Jugend: ‘I‘m Not In Love‘ klang mit seinem bomastischer Kitsch aus jedem Radio. VR #43
2020
Jerskin Fendrix – Winterreise
Die Winterreise ist eine wilde Collage, ein würdiges Nachspiel zu Zappas ‘Money’ beim VR #40 und ein herrliches Beispiel für moderne Pop-Songs beim VR #43
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare