Ein wirklich aussergewöhnliches Album, "ein Werk voller Tiefe, Leidenschaft und konfrontativem Engagement" ...
John Lord – Concerto for Group and Orchestra (2012)
Um dann unseren Ausflug zum Symphonic Rock zu beschließen gehen wir zuerst zurück ins Jahr 1969 und dann zu 2012. Nachdem die Moody Blues vorgelegt hatten wollten auch die Deep Purple nachlegen. Ihr Mitglied Jon Lord hatte ja große Klassikambitionen und auch auf dem zweiten Deep Purple Album „Book of Taliesyn“ schon einige Klassikanklänge unterbringen können, z.B. im Song „April“.
Jon Lord komponierte also das „Concerto for Group and Orchestra“ für Deep Purple und The Royal Phiharmonic Orchestra. Musikalisch folgt das Konzert der klassischen Satzstruktur, in der Mitte unterbrochen von 3 Deep Purple Titeln: „Hush“, „Wring That Neck” und “Child in Time”.
Der Erfolg der Scheibe war den anderen Deep Purple Mitgliedern etwas peinlich, sie waren jetzt die „Band mit dem Orchester“. 1970 wurde das Konzert in Los Angelos noch mal aufgeführt, wobei allerdings die Partituren verloren gingen.
2012 hat sich Jon Lord aber noch mal mit seinem Werk beschäftigt, nachdem mit 71 Jahren bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt wurde. Er arrangierte das Konzert neu und spielte es mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchstra neu ein. Aber nicht mit Deep Purple Musikern, sondern jüngeren Musikern u.a. Joe Bonamassa und Steve Morse. Wir hören also eine Seite von dieser Neueinspielung von John Lord, der kurz nach der Tonmischung verstarb.
Symphony No. 6, Op. 95 (Malcolm Arnold) – The Royal Philharmonic Orchestra (25:13)
1st Movement: Energico (9:19)
2nd Movement: Lento (8:52)
3rd Movement: Con Fuoco (7:02)
Hush (Joe South) – Deep Purple (4:42)
Wring That Neck (Ritchie Blackmore, Nick Simper, Jon Lord, Ian Paice) – Deep Purple (13:23)
Child in Time (Blackmore, Ian Gillan, Roger Glover, Lord, Paice) – Deep Purple (12:06)
Concerto for Group and Orchestra (Jon Lord, mit Text von Ian Gillan) – Deep Purple mit dem Royal Philharmonic Orchestra (51:43)
First Movement: Moderato-Allegro (19:23)
Second Movement: Andante (19:11)
Third Movement: Vivace-Presto (13:09)
Parts of the Concerto’s Third Movement (Zugabe) (5:53)
3. John Lord – Concerto for Group and Orchestra (2012)
Jon Lord, nicht John Lord.
Der Song “April” war natürlich nicht auf dem zweiten Albumg “Book of Taliesyn”, sondern auf dem dritten Album “Deep Purple”. Und Steve Morse war von 1994 bis 2022 Gitarrist bei Deep Purple. (Damit war für mich ein Wunsch in Erfüllung gegangen, denn als es mit Blackmore mal wieder nicht weitergehen sollte, hatte ich zu meinen Bandkumpels gesagt, Steve Morse wäre die einzige Alternative. Offensichtlich war ich mit der Meinung nicht allein…) Probleme mit dem Concerto hatte wohl hauptsächlich Blackmore… Um die Jahrtausendwende gab es einige Konzerte von Deep Purple mit Orchester, in denen auch dieses Werk wieder aufgeführt wurde. Ian Gillans Stimme bei den früheren Aufnahmen ist aber bis heute unerreicht.