Ein zeitloses und wichtiges Album: Ball Pompös hat die deutschsprachige Rockmusik erst möglich gemacht.
Tim Buckley – Happy Sad (1969)
Seite A
Strange Feelin’ 7:49
Buzzin’ Fly 6:00
Love From Room 109 At The Islander (On Pacific Coast Highway) 10:47
Seite B
Dream Letter 5:10
Gypsy Woman 12:19
Sing A Song For You 2:36
Auch wenn sich Tim Buckley nach dieser Platte selbst zum Jazz-Musiker ernannt hat, bleibt ‘Happy Sad’ doch das Album eines Folk-Sängers, eines Singer-Songwriters. Leidend an der eigenen Leidenschaft beweint Buckley die verflossenen Lieben, denen er mit ständigen Affären das Leben schwer gemacht hat.
Tim Buckley war einer der Wegbereiter des Psychedelic Folk, der mit ‘Happy Sad’ (1969) seine eigene Stimme gefunden hat. Mit einem von tiefem Weltschmerz geprägte Sound hat er den Folk-Song erweitert und verändert. Die Stimmung wird schon im ersten von uns gehörten Stück, dem ‘Dream Letter’ auf der B-Seite, von der ungewöhnlichen, jazz-orientierten Instrumentierung mit Vibraphon und Kontrabass und von Buckley’s frei über der Musik mäandernden Stimme geprägt. Sie hat sich bei Buckley von der engen Bindung an Text und Melodie emanzipiert und für eine häufig improvisiert scheinende Intonation geöffnet, die sich am Jazzgesang orientiert.
Es ist vor allem das sphärische Vibraphon von David Friedman zusammen mit Buckleys getragener Stimme, die die psychedelische Stimmung diese Albums ausmacht. Je nach Zugang eine dramatische Perle oder eine lange Zumutung ist die zwölf Minuten lange energetische Improvisation ‘Gipsy Woman’ auf der zweiten Seite – natürlich haben wir genau diese Seite beim Vinylrausch #35 gehört. Hier gibt es eine Rückschau auf den Psycho-Rausch!
2. Tim Buckley – Happy Sad (1969)
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare