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Roxy Music – Roxy Music (1972)

Cover Roxy Music DebütInnen Roxy Music Debüt

Seite A
Re-Make/Re-Model 5:10
Ladytron 4:21
If There Is Something 6:33
2 H.B. 4:34

Seite B
The Bob (Medley) 5:48
Chance Meeting 3:00
Would You Believe? 3:47
Sea Breezes 7:00
Bitters End 2:02

Ein herausragendes Debüt: Roxy Music haben mit ihrem ersten Album ein neues Sub-Genre angestossen, denn der Art Rock kam vermutlich mit diesem Album in die Welt! Auf jeden Fall gehören Roxy Music zu den Bands, die sich auf einer der vielen Kunsthochschulen, die ja eine der wichtigsten Brutstätten des Rock in England waren, getroffen haben. Freunde und Kollegen von damals waren dann auch von Anfang an am Stil der Band beteiligt, schufen die ikonischen Cover und prägten die extravaganten Outfits der Bandmitglieder und ihrer Bühnenshow. Roxy Music waren Camp im besten Sinne: sie waren theatralisch, durchgestylt, laut und abwechslungsreich. Kunstfiguren, die die Wahrheit mit Hilfe der Lüge erzählten, wie Lester Bangs bemerkte. Für ihn waren sie der „Triumph des Vorgetäuschten“.

Für John Peel dagegen war Roxy Music die letzte große Entdeckung vor dem Punk Mitte der siebziger Jahre, die ihn wirklich begeistert hat. Peel hatte großen Anteil an der frühen Entwicklung von Roxy, die erste Radio-Show, die er 1971 mit ihnen aufgezeichnet hatte, hat ihnen zu ihrem ersten Plattenvertrag verholfen.

(Auf jeden Fall war dieses vielseitige Album ein hervorragender Test für die neue Anlage im Eiszeit-Kino. Das Kino ist nun geschlossen und wir sind ins Sputnik-Kino am Südstern in Berlin umgezogen!)

Das Debüt-Album wird im Vinylrausch Musikmagazin #2 ausführlich besprochen! Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Text:

[…]
Bryan Ferry ist nicht müde geworden in Interviews immer wieder zu betonen, welchen entscheidenden Beitrag Paul Thompson zum Sound von ‘Roxy Music’ geleistet hat. Zum Vorspielen kam er mit einem geliehenen Schlagzeug und dem Staub der Baustelle auf seiner Jacke: Thompson ist der einzige echte ›Arbeiter‹ in der Band und damit, ohne Uni-Abschluss und ohne Besuch der Art-School, die Ausnahme, die Bryan Ferry begeistert hat: »Jemand, der sehr stark und sehr einfach spielte, der mit viel Kraft einen Kontrast zu unserer Art Kunst bildete. Wir anderen hatten vielleicht einen eher dilettantischen Ansatz für unsere Musik.«

Wie wichtig Thompson für die Band war, wird gleich im ersten Song deutlich: der durchgängige Beat, das kraftvolle Gitter eines strengen Taktes, hält die wilden Eskapaden seiner Kollegen im Zaum. Seine stoische Sicherheit fängt berstende Riffs genauso auf, wie die mitunter nebeneinander liegenden tonalen Stimmungen der Mitspieler. Das Rohe, Unbehauene wird von ihm in der Struktur gehalten, er fängt auch die schrägsten Töne ein und mauert sie fest in das *Modell* Roxy Music ein.

‘Re-make / Re-model’ beginnt mit einigen kraftvollen Schlagzeugschlägen. Phil Manzanera setzt auf dem linken Kanal unmittelbar mit einem nicht enden wollenden Gitarrensolo ein und Andy Mackay antwortet rechts mit einem Saxophon-Stakkato. Es die aber die dringliche, weiche Stimme von Bryan Ferry und die einzigartige Gesangsmodulation, die hier den Unterschied macht. Diese Stimme ist Pop, Remake und Remodelling in einem, sie kommt einem bekannt vor und ist doch etwas ganz Neues. Sie gleitet über den harschen, lärmenden Background und macht den Song zu einem faszinierenden Konstrukt, das überraschenderweise nicht auseinander fällt, sondern eine Kraft entwickelt, die zwischen den Zeilen und Versen Räume für ausflatternde Soli schafft. Manzanera und Mackay springen gleichzeitig in die Bresche und spielen parallel drauflos, als gäbe es ein Ziel zu erreichen und als wollten sie dabei jeweils der Erste sein.

Das eigentliche Geheimnis dieser Musik, die futuristische Komponente, die sich unter den ersten Vers nur mit dezentem Grummeln angekündigt hat, kommt mit voller Wucht erst nach zweieinhalb Minuten ins Spiel: da beginnt der autodidaktische Soundtüftler und ausgewiesene ‘Nichtmusiker‘ Brian Eno mit seinem elektronischen Soundtrack, der aus einer genial-diletantischen Rockband++mit einem von Musicals, Soul und Doo-Woop beeindruckten Sänger++ ein Ereignis mit nachhaltiger Wirkung für die gesamte Musikgeschichte macht.

[…] Der vollständige Text findet sich im Vinylrausch Musikmagazin, zweite Ausgabe.

In diesem kurzen Ausschnitt wird eine Passage aus dem Text erläutert und vorgelesen:

Vinylrausch #07
1. King Crimson – Islands (1971)
2. Roxy Music – Roxy Music (1972)
3. James Blake – James Blake (2011)
4. So klingt das Kino: Vinylrausch VII

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