Ein herrlich abwechslungsreiches Album, voller dichter Songs, hörenswerter Melodien und dynamischer Ausbrüche.
The Fall – This Nation’s Saving Grace (1985)

Seite A
Mansion 1:20
Bombast 3:07
Cruisers Creek 6:06
What You Need 4:48
Spoilt Victorian Child 4:12
L.A. 4:06
Seite B
Gut Of The Quantifier 5:16
My New House 5:17
Paintwork 6:38
I Am Damo Suzuki 5:40
To Nkroachment: Yarbles 1:24
Auf jeden Fall ist diese Band nicht langweilig, eher andersherum. Denn Mark E. Smith als Kopf der Band hat The Fall ständig neu erfunden und ist sich dabei doch treu geblieben. So klingt auch das gemeinhin als zugänglichstes Album bezeichnete This Nation’s Saving Grace aus der Pop-Periode der Band Mitte der Achtzigerjahre noch immer nach Punk und Rockabilly, nach Garagen- und Krautrock.
Die Musik ist dominiert von treibenden Rhythmen, die in langen, repetitiven Flächen hypnotisierend wirken. Die verlockenden Angebote zum Mitwippen werden aber immer wieder von den sonoren Beschwerden des Meisters unterbrochen: mürrische Wortfetzen und monotone Monologe erinnern nicht von ungefähr an den schrägen Stil von Damo Suzuki, der von Mark E. Smith dann auch in I Am Damo Suzuki in kruden Sprachbildern porträtiert wird.
Dank der Gitarristin und damaligen Lebensgefährtin Brix Smith wechseln sich absurder Humor und schräge Collagen mit verblüffend eingängigen Melodien ab. Eine belebende Mischung, mit der wir endlich auch die absolute Lieblingsband von John Peel beim puren Vinylrausch #72 hören werden.
Während sich Mark E. Smith mit seinem Gesangsstil und den mäandernden Rhythmusflächen auf die deutsche Band Can bezieht, sind The Fall wiederum ein wichtiger Referenzpunkt für Tocotronic. Die Hamburger Band hat dem Bandleader 1996 einen Song gewidmet. In dem Song Ich habe geträumt, ich wäre Pizza essen mit Mark E. Smith heißt es dann sogar:
Wir haben geredet und gesessen fast die ganze Nacht
Am Ende hat er mir erzählt wie man Platten macht
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The Fall – This Nation’s Saving Grace (1985)