Ein weiteres historisches Album, das vor 60 Jahren die Musikwelt erschüttert hat. Keine Protestsongs mehr, dafür vielschichtige Langgedichte und unsterbliche Songs.
The Stooges – Funhouse (1970)

Seite A
Down on the Street 3:42
Loose 3:34
T.V. Eye 4:16
Dirt 7:00
Seite B
1970 5:14
Fun House 7:45
L.A. Blues 4:52
Drei Akkorde, manchmal reichen auch zwei, mehr braucht es nicht. Die Musik einfach, repetitiv, ein sich langsam drehender Strudel, aus dem man ohne weiteres entkommen könnte. Aber er ist so verlockend, so hypnotisch, so packend in seiner lethargischen Kraft, dass man sich immer weiter treiben lässt, bis ins Zentrum, bis zum Untergang.
Zwei Zeilen, fünf Worte, manchmal auch nur drei, mehr braucht es nicht. »Es schien mir oft, dass die Stooges-Texte mehr Realismus vermittelten, mehr darüber, wie es ist, ein Jugendlicher in Amerika zu sein, als alles, was Bob Dylan jemals geschrieben hat.« schreibt David Marsh in einem großen Rolling Stone Artikel im Jahr 1970. Tatsächlich kommen die meist improvisierten Texte mit wenigen Worten aus. Sie sind lyrisch nicht vergleichbar mit Dylans Gedankenstrom-Gedichten, aber sie transportieren das Lebensgefühl der beginnenden Siebziger, die heranrollende Desillusionierung und die unvermeidliche Abkehr von den utopischen Versprechen der Hippie-Era. Im Funhouse geht es nur noch um den Moment, den es mit allen Sinnen zu spüren gilt, um das Hier und Jetzt und den Blick, der alles entscheidet.
Ein vor Kraft nur so strotzendes Album, dessen rohe Energie und droneartigen Wiederholungen bis heute Einfluss auf die Rockmusik haben.
»I’m the fire of life«
Iggy Pop auf ’Dirt’
3.
The Stooges – Funhouse (1970)