Ein wirklich aussergewöhnliches Album, "ein Werk voller Tiefe, Leidenschaft und konfrontativem Engagement" ...
Frank Zappa – Waka/Jawaka (1972)
Side A
Big Swifty 17:22
Side B
Your Mouth – 3:12
It Just Might Be a One-Shot Deal – 4:16
Waka/Jawaka – 11:18
Der Vorläufer zu dem im gleichen Jahr mit großer Big-Band eingespielten Grand Wazoo wird manchmal als Vorläufer abgehakt – zu Unrecht, denn dieses kleine Kunstwerk aus inspirierter Instrumentenbeherrschung, großen Arrangements und kleinteilig erzeugtem elektronischen Beiwerk ist es auch 50 Jahre nach seinem Erscheinen allemal wert, unser Album des Monats zu werden.
Zumal Zappa mit dieser LP nach seinem Sturz in den Orchestergraben eine Art musikalische Wiedergeburt erleben konnte: für Monate an den Rollstuhl gefesselt, hatte er viel Zeit zum Schreiben und komponieren. Musikalisch knüpft er mit Waka/Jawaka an seine erste Jazz-Rock Platte Hot Rats von 1969 an. Nach dem von vielen Fans als kommerziell empfundenen Ausflug mit den Turtles Sängern Flo und Eddie in einen in endlosen Bühnenspäßen ausufernden Vaudeville-Rock Anfang der 70er eine erneute Kehrtwende, die auch bei Jazz-Kritikern gut ankam.
Das hier nur sechs Musiker im Studio waren, ist kaum zu glauben: dank ausgefeilter Nachbearbeitung und tief in die Songs eingewobener rhythmischer Elemente, die u.a. von George Duke in langen Einzelsitzungen in Zappas Studio eingespielt wurden, klingen besonders die beiden 17 und 11 Minuten lagen Instrumentalstücke Big Swifty und das Bolero-artig ausklingende Wawa/Jawaka gerade in dieser LP-Fassungen nach einem großen Orchester – und immer wieder frisch und überraschend.
1. Frank Zappa – Waka/Jawaka (1972)
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