Eines der einflussreichsten Alben für Punk, New Wave und alles, was danach kam.
Doechii – Alligator Bites Never Heal (2024)

Seite A
1 Stanka Pooh
2 Bullfrog
3 Boiled Peanuts
4 Denial Is A River
5 Catfish
6 Skipp
7 Hide N Seek
8 Bloom
9 Wait
10 Death Roll
11 Profit
Seite B
12 Boom Bap
13 Nissan Altima
14 Gtfo
15 Huh!
16 Slide
17 Fireflies
18 Beverly Hills
19 Alligator Bites Never Heal
Eine eigenwillige, selbstbewusste und in jeder Hinsicht ungeheuer begabte Musikerin ist Doechii. Sie hat mit Alligator Bites Never Heal ein verblüffend offenes, musikalisch mitreissendes Album veröffentlicht, das es trotz seiner oberflächlichen Unverdaulichkeit in die Charts und zu den Grammys geschafft hat. Die Songs sind erfrischend kurz, die Storys auf dem Punkt, mal persönlich, mal albern, mal ironisch, mal Szene- oder Industriekritisch.
Doechii verweigert sich dem von der Musikindustrie immer wieder bedienten Klischee von hypersexualisierten, leichtbekleideten Rapperinnen mit ihren programmiert provokanten Texten. Sie zeigt Schwächen, berichtet offen von gescheiterten Beziehungen oder dem Drängen der Labels nach neuen Veröffentlichungen, ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse.
Label always up my ass like anal beads
Why can’t all these label niggas just let me be?
Let me breathe, niggas want me R.I.P
I been resting with my peace and that’s the irony
In unserer Gegenwart, die wieder die Zeit eines Umbruchs zu sein scheint, ist Doechii ein Beispiel für eine weibliche Künstlerin, die einen originären, sehr offenen und persönlichen Stil entwickelt hat, mit dem sie sich gegen vorherrschende Szenetrends stellt. Musikalisch bietet das Album vielfältige Grooves, eine Fülle an Soundideen und einiges an zeitgenössischem R&B.
Auf jeden Fall ist Alligator Bites Never Heal ein sehr unterhaltsames Album, auf das wir uns als Abschluss vom Vinylrausch #76 freuen können!
Für alle, die sich jetzt noch über ein Rap-Album beim Vinylrausch wundern, hier eine anonym verfasste Rezension von der jpc-Seite – besser hätte ich es nicht formulieren können:
»Echte Entdeckung. Ich bin ja eigentlich eher mit Stones, Stooges, Yes, Zappa und Konsorten sozialisiert. Als ich aber das erste Video von Doechii gesehen habe, war ich hin und weg. Empfehle das Tiny Desk-Konzert zum Einstieg. Aber die CD (sic!) ist auch der Hammer. Klare Empfehlung.«
Unglaublich ist auch diese Performance aus dem Album beim Late-Night Talker Steve Colbert, die sich leider nicht einbetten läßt.
Unbedingt komplett anschauen!
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Doechii – Alligator Bites Never Heal (2024)