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Der Lennon/Lenny-Rausch

Nach Simon Reynolds Retromania-These wurde der Rückgriff auf ältere Musikstile ab Mitte der achtziger Jahre zum Standard der Musikproduktion.

Prince könnte mit seiner unverfrorenen Kopie von Little Richard ein Beleg für diese These sein – von der Bühnenshow, über das Spiel mit der sexuellen Orientierung und die bunten Outfits bis hin zur identischen Frisur zehrt die «New Power Generation» von der Kraft der Vorreiter aus den 50er Jahren.

Auch Michael Jackson, der andere große afroamerikanische Star der 80er, spielt mit seiner Rolle als schwarzer Musiker mit Wurzeln in den siebziger Jahren und möchte lieber ein geweißter Superstar sein, um mit einem zwingenden Amalgam zwischen Disko- und Heavy-Metall die Hitlisten beherrschen zu können.

Gegen diese musikalischen Konstrukte, mit denen sich die afroamerikanischen Stars der achtziger der Verbindung zu ihrer Hautfarbe entledigen wollten, taucht am Ende des Jahrzehnts ein schwarzer Rocker auf, der sich mit seinem warmen Retro-Sound in den siebziger Jahren bedient und selbstbewußt die ungelösten gesellschaftlichen Widersprüchen anspricht: mit Let Love Rule legt Lenny Kravitz vor jetzt 30 Jahren ein erstaunlich vielseitiges Debüt vor, das beim Vinylrausch #29 das Album des Monats ist.

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