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Der Watchtower-Rausch

Uns steht beim Vinylrausch in diesem Jahr Großes bevor, denn die Auswahl an hervorragenden LP-Veröffentlichungen wird immer umfangreicher: 1968 war – vor jetzt genau 50 Jahren – ein echter Höhepunkt in der damals noch gar nicht so alten Rockmusik. 1973 hatten sich die Ende der 60er entstandenen Rock-Genres schon so weit mit anderen Musikstilen vermischt und in immer mehr Sub-Genres aufgeteilt, das wir dort viele neue, spannende Sound- und Klangexperimente entdecken können. Und auch 1978, also vor 40 Jahren, mussten Rock und Jazz nach neuen Wegen suchen, um gegen Disko und Punk bestehen zu können.

Wir starten in dieses Jahr – am 18.01.18 um 19:30 im EiszeitKino – mit einem würdigen Auftakt, denn kurz vor der Jahreswende hatte Bob Dylan mit All Along The Watchtower einen der ewigen Songs der Rockmusik veröffentlicht! Am 27.12.67 war John Wesley Harding erschienen, eine LP, auf der Dylan mal wieder einen radikalen Wandel hin zum fest in amerikanischen Traditionen verwurzelten Country-Sänger machte.

Die doppelbödige Tiefe dieser eigentlich als Gedichte geschriebenen Songs hatte Jimi Hendrix, selbst ein großer Dylan-Fan, zu seiner kongeniale Adaption von All Along The Watchtower inspiriert.

Sie erschien Mitte 1968 auf seinem dritten und letzten Studio-Album Electric Ladyland, auf dem Hendrix in ausgetüftelter Studioarbeit einen weiten Bogen vom erdigen Chicago-Blues über progressive Elektroniksounds bis hin zu langen Jam-Sessions schlägt. Unser Album des Monats im Januar!

Bei den Aufnahmesessions von Voodoo Child war der junge Organist Steve Winwood mit im Studio, der damals gerade zusammen mit Chris Wood und Jim Capaldi die Band Traffic gegründet hatte. Sie löste sich schon Anfang 69 wieder auf, ist aber nach mehreren Inkarnationen 1973 in Deutschland unterwegs und nimmt das zu großen Teilen improvisierte Doppelalbum On The Road auf, von dem wir die zweite Seite hören werden.

Vinylrausch #17
1. Der Watchtower-Rausch
2. Traffic – On The Road (1973)
3. Bob Dylan – John Wesley Harding (1968)
4. Jimi Hendrix – Electric Ladyland (1968)
5. Der Watchtower-Rausch (Review)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Das war ein gelungener Rausch, eine gute Kombination. Hendrix spielt Bass auf „Slow walking talk“.. aber nicht wie ich fälschlicherweise gesagt hatte auf einer Soft Machine Aufnahme, sondern auf den ersten Soloaufnahmen Robert Wyatts, die Cuneiform unter dem Titel „1968“ herausgegeben hat. Soft Machine waren Hendrix‘ Vorgruppe auf seiner 1968er US-Tour. Die anderen SM-Mitglieder verkrümelten sich, nur Robert blieb in den USA und hing mit Hendrix ‚Leuten und anderen Musikern ab. Und er nahm ein paar Solostücke auf. „Slow walking talk“ wurde die Grundlage für den späteren „Soup Song“. Mitch Mitchell schenkte ihm sein Drum Set, welches er heute noch besitzt.
    Siehe auch :) https://www.allmusic.com/album/68-mw0002571583

  2. Hey, noch 2 Korrekturen: (und hier auch im richtigen Thread, es tut mir Leid, ist wohl schon spät): Richtiger Name des Stücks von Wyatt mit Hendrix: „Slow Walkin‘ Talk“, richtiger Name des Albums: „’68“. Danke!

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