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Der Untitled-Rausch

Unser nächster Vinylrausch XVIII findet am Donnerstag, 15.02. statt, das ist der Eröffnungsabend der Berlinale! Weil wir das in einem Kino sitzend nicht einfach ignorieren können, werden wir nächste Woche dort einen aussergewöhnlichen Film feiern – und die dazugehörigen Alben einer ausgiebigen Rauschprobe unterziehen.

Der Soundtrack für den Beginn der 70er

Almost Famous ist ein großartiger Musikfilm, der im Jahr 1973 spielt und die Geschichte des jungen Cameron Crowe erzählt, der als 13jähriger anfing, Storys über Rockmusik für den Rolling Stone zu schreiben. 2001 hat Cameron Crowe für sein stark autobiografisch geprägtes Drehbuch zu Almost Famous den Oskar bekommen. Im Soundtrack zu diesem Film hat er Musik zusammengestellt, die für den Sommer 1973 prägend gewesen ist – seine Auswahl passt auch für uns perfekt als Einleitung in unser Rauschjahr, in dem wir ja noch einige herausragende LPs von 73 hören werden.

Mit 15 Jahren überredet Cameron Crowe seine Mutter unter großen Schwierigkeiten, ihn für einen ersten Auftrag des Rolling Stone Magazin alleine von zu Hause wegzulassen. Er will die Allman Brothers Band für vier Tage auf ihrer Tour begleiten und dabei mit Greg Allman über den Unfalltod seines Bruders Duane reden.

Das Original: The Allman Brothers Band

Im Film werden die Allman Brothers von der fiktiven Band Stillwater „gespielt“ – wir hören aber nicht deren, für den Film eingespielten Mainstream-Rock, sondern natürlich das Original: Endlich eine Gelegenheit, die dritte Seite der legendären At Fillmore East – LP mit dem Meisterwerk In Memory of Elizabeth Reed zu spielen. Das wird auch ein interessanter Vergleich zu der stilistisch gar nicht so weit entfernten Platte von Traffic sein, die wir vom letzten Vinylrausch noch im Ohr haben.

Yes sind mit The Yes Album auf dem Weg zu einer orchestralen Prog-Rock Band. Sie suchen nach einem neuen Stil und entwickeln lange Songs, die als Suiten aus lose miteinander verknüpften Teilen angelegt sind und doch noch auf einem eindeutig rockigen Fundament stehen. Der Song I’ve Seen All Good People wird im Soundtrack von Almost Famous angespielt – wir werden aber die stärkere erste Seite der Platte hören.

Satanische Botschaften oder Heilsversprechen?

Was kann ein 15-jähriger im Jahr 1973 tun, um seine überaus skeptische Mutter von der fundamentalen Größe und Bedeutung der Rockmusik zu überzeugen? Er legt den besten Rocksong aller Zeiten auf – auch wenn er das damals natürlich noch nicht gewußt haben kann. Cameron Crowe hat die Rechte für Stairway to Heaven nicht bekommen, der Song kommt also im Film nicht vor. Er hat aber eine Szene gedreht, in der der junge Held zu Hause im Wohnzimmer sitzt, mit seiner Lehrerin und seiner Schwester an seiner Seite und seiner Mutter dieses Stück komplett vorspielt. Die stumme Szene ist als Zusatzmaterial auf der DVD von Almost Famous – mit dem Hinweis, dazu die Platte aufzulegen und laut abzuspielen. Das werden wir tun! Das eigentlich unbetitelte Album, das heute Led Zeppelin IV oder Zoso genannt wird, ist unser Album des Monats Februar.

Die Originalpressungen werden uns wieder von recordsale.de zu Verfügung gestellt, den Plattenspieler bekommen wir von Hifi im Hinterhof. Besten Dank dafür!

Vinylrausch #18
1. Der Untitled-Rausch
2. The Allman Brothers Band – At Fillmore East (1971)
3. Led Zeppelin – Untitled (IV) (1971)
4. Yes – The Yes Album (1971)
5. Vinylrausch XVIII – Review

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. ..Hey – noch 2 Korrekturen : Korrekter Titel des Stücks: „Slow Walkin‘ Talk.“ Korrekter Titel des Albums „’68“. Geht doch :)

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